Tiefe Kniebeugen sind der Schlüssel zu natürlicher Gesundheit und Mobilität. Und Sie? Schaffen Sie welche?

Die tiefe Kniebeuge ist ein Bewegungsmuster, das jeder Mensch schon vom Kindesalter an meistert. Im Laufe der Zeit aber verlieren viele Menschen diese Fähigkeit im Erwachsenenalter infolge eines Mangels an Bewegung. Dabei ist die tiefe Kniebeuge eine der natürlichsten und für den Körper gesündesten Positionen. Sie fördert die Gesundheit und kann Ihnen dabei helfen, Ihren Körper beweglich und gesund zu erhalten.

Warum Sie tiefe Kniebeugen machen können sollten?

Die tiefe Kniebeuge sollte eine natürliche Position sein, in der Sie zum Beispiel bequem eine Zwischenmahlzeit zu sich nehmen oder einfach nur so „dasitzen“ können sollten. Ein gesunder Körper sollte diese Körperhaltung einfach und ohne Schmerzen beherrschen. Trotzdem bereitet es vielen Menschen Probleme, ja es ist für viele geradezu unvorstellbar, diese Übung auszuführen. 

Wozu aber sind  tiefe Kniebeugen eigentlich gut? Nun, sie verbessern beispielsweise die Mobilität der Gelenke, insbesondere die der Fußknöchel, des Hüftgelenks oder der Knie. Darüber hinaus verbessern sie die Elastizität der Muskeln und Sehnen, was eine bessere Flexibilität und eine Stärkung der Beinmuskulatur zur Folge hat. Die tiefe Kniebeuge beeinflusst auch die Stabilität und das Gleichgewicht. Führt man eine tiefe Kniebeuge richtig ausführt, werden auch die Muskeln des tiefen Stabilisierungssystems aktiviert.

Tiefe Kniebeugen beinhalten aber auch noch weitere gesundheitliche Aspekte, von denen Sie bislang wahrscheinlich nicht einmal etwas geahnt haben. Bei einer tiefen Kniebeuge befindet sich die Wirbelsäule in aufrechter Position, wodurch die Bandscheiben entsprechend belastet werden und flexibel und gesund bleiben. Sie können so Rückenschmerzen vermeiden, unter denen Sie im Zusammenhang mit einer sitzenden Berufstätigkeit früher oder später womöglich zu leiden haben werden. Langes Sitzen in einer ungeeigneten Haltung könnte zudem Ihre Beweglichkeit und die Blutversorgung der Organe im Bauchbereich und infolgedessen sogar deren Funktion beeinträchtigen, was dann wiederum unter anderem zu Verdauungsstörungen oder Störungen beim Stuhlgang führen kann. Mit Kniebeugen können Sie diese Funktionen positiv beeinflussen.

Die richtige Ausführung einer tiefen Kniebeuge

Diese Übung kann unter Umständen eine Herausforderung sein. Oder aber auch nicht. Es hängt ganz von Ihrer Beweglichkeit sowie davon ab, wie Ihr Körper trainingsmäßig auf tiefe Kniebeugen eingestellt ist. 

Die richtige Position der Beine ist das A und O. Die Beinstellung sollte so breit sein, dass sie für Sie angenehm ist. Für die meisten Menschen empfiehlt sich eine Beinstellung, die sich an der Breite des Beckens und der Schultern orientiert. Drehen Sie die Fußspitzen leicht nach außen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Rückenhaltung. Die Wirbelsäule sollte gerade sein. Aktivieren Sie die Bauchmuskeln, damit Ihr Körper in den Lenden nicht zu stark durchgedrückt wird. Konzentrieren Sie sich dann auf die Tiefe der Kniebeuge. Versuchen Sie den Oberkörper in einer flüssigen Bewegung so tief wie möglich zu senken, ohne die Fersen zu heben. Idealerweise sollte die Hüfte dann bis unterhalb der Kniehöhe reichen. Schaffen Sie das alles in einem Zug? Dann wär’s das auch schon.

Bereiten Ihnen tiefe Kniebeugen aber Probleme, können Sie auch mit einer Stütze beginnen. So können Sie sich beispielsweise an einem Stuhl, einer Sprossenwand oder einem anderen Möbelstück abstützen. Sie können auch einen kleinen Keil unter die Fersen schieben, der Ihnen bei der Stabilität und Mobilität der Fußknöchel hilft. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Stuhl, eine Sprungbox oder ein anderes Hilfsmittel zu nutzen, auf das Sie sich während der Kniebeuge (in Gedanken) setzen können. So haben Sie die Sicherheit, dass Sie sich nicht tiefer beugen, als Ihr Körper eigentlich  in der Lage ist.

Tipps, wie Sie tiefe Kniebeugen in Ihre tägliche Routine einbauen können

Um  tiefe Kniebeugen richtig ausführen zu können, müssen Sie – und da hilft leider alles nichts – trainieren.. Es gibt keine Abkürzungen. Machen Sie während der Arbeit eine kurze Pause und versuchen Sie – neben Dehnübungen – mehrere Minuten in einer tiefen Kniebeuge zu verharren. Oder ergänzen Sie Ihre tägliche Routine um ein paar kurze Dehnübungen und gönnen Sie sich ein paar Kniebeugen. Achten Sie aber auf langsame und flüssige Bewegungen. Tun Sie dies beispielsweise morgens gleich nach dem Aufstehen. 

Sie können tiefe Kniebeugen auch in ihre Aufwärmübungen vor dem Sport oder dem Training aufnehmen. Sie dienen so als Mobilisierungsübung, was sowohl für das Fitnesstraining als auch für den Laufsport oder für Ballsportarten von Nutzen ist. Nicht zuletzt kann so auch das Verletzungsrisiko gesenkt werden. Und wenn Sie vorher einige Minuten lang die Fußausrichtungssocken anziehen, helfen Sie dabei, Ihre Füße zu lockern, die Blutzirkulation anzuregen und so die Übung zu erleichtern.

Tiefe Kniebeugen stellen natürliche Bewegungen dar, die mit ein wenig Übung von fast jedem zu schaffen sein sollten. Sie helfen Ihnen nicht nur dabei, die Beine und das tiefe Stabilisierungssystem zu stärken, sondern halten Ihren Körper gleichzeitig auch flexibel und in Kondition. Und dies ist mit zunehmendem Alter ganz besonders wichtig.