Was tun für gesunde Füße? Grundvoraussetzung sind der Podologin Edita Prošková zufolge Schuhe, Bewegung, Fußausrichtungssocken und Pediküre

Edita Prošková schloss ihr Studium der Physiotherapie an der Fakultät für Biomedizintechnik der Tschechischen Technischen Universität ab. Schon während ihres Studiums begann sie, sich auf den Fußbereich zu konzentrieren, der sie schließlich in seinen Bann ziehen sollte. Jetzt praktiziert sie ausschließlich Podologie. „Auf der Grundlage der Fußuntersuchung lege ich die Therapie fest. Diese reicht von Übungen, über Tapes, Hilfsmittel (wie Fußausrichtungssocken), bis hin zu individuellen Schuheinlagen und Empfehlungen für das geeignete Schuhwerk. Ich bin Mutter zweier toller Kinder und begeisterte Barfußläuferin.“ Lesen Sie, was uns Edita Prošková im folgenden Interview außerdem noch verraten hat?

Woher kommt Ihr besonderes Augenmerk auf Füße?

Das weiß ich gar nicht so genau. Die ganze Geschichte der Physiotherapie begann am Gymnasium, als für mich feststand: „Menschen werde ich niemals anfassen“. An der Uni hieß es dann: " Füße werde ich niemals anfassen", und nachdem ich meine ersten Fußkurse besucht hatte, war für mich klar, dass ich " mit Kindern niemals würde arbeiten können". Na ja... das Ergebnis all dessen ist, dass ich heute sehr wohl Menschen anfasse, ja sogar ihre Füße, und ich arbeite sogar mit Kindern.

Was ist das häufigste Gesundheitsproblem, mit dem Patienten zu Ihnen kommen?

Die meisten Kunden kommen mit der Diagnose „Plattfuß“ zu uns. Doch nach der Untersuchung stellen sie fest, dass sie in einem Irrtum gefangen sind. Und dies gilt für alle Altersgruppen. In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass die Menschen eher einen Fußspezialisten aufsuchen als den üblichen Orthopäden. Ich erwähne bewusst keine Physiotherapeuten, denn zu den „Podo-Experten“ gehören viele andere Berufsgruppen, so etwa Ärzte, Physiotherapeuten und Bewegungsspezialisten.

Was ist Ihrer Meinung nach die häufigste Ursache für fußspezifische Gesundheitsprobleme?

Bei Kindern tritt das Problem im Grunde schon im ersten Lebensjahr auf, wenn die Qualität der kindlichen Entwicklung nicht ausreichend unterstützt oder überwacht wird – das reicht vom vorzeitigen Sitzen, über das „An-der-Hand-Halten, bis hin zum Laufen. Bei Erwachsenen spielen Bewegungsmuster, Lebensstil und Schuhwerk die größte Rolle (aber es gibt auch Menschen, die in Pumps laufen und trotzdem schöne Füße haben, und auf der anderen Seite viele Barfußläufer mit ruinierten Füßen). Es ist daher wichtig, zu erkennen, dass Schuhe nur einer der Faktoren sind, die die Fußgesundheit beeinflussen.

Wonach sollten wir unsere Schuhe also auswählen?

Schuhe für das tägliche Tragen sollten stets Form und Größe des Fußes berücksichtigen. Das ist das grundlegende Element. Bei anderen Parametern (Sohlenhöhe, Flexibilität, Fußgewölbeunterstützung usw.) wählen Sie nach eigenem Ermessen sowie nach dem Zweck, zu dem die Schuhe dienen sollen.  

Wie sieht die Arbeit mit Kinderfüßen im Vergleich zu Erwachsenenfüßen aus?

Der Umgang mit dem Patienten ganz allgemein ist unterschiedlich. Während wir bei Erwachsenen fragen können, was sie bedrückt, wir sie untersuchen und eine Therapie einleiten können, brauchen wir bei Kindern einen sanfteren, freundlicheren und rücksichtsvolleren Ansatz. Ich versuche, sowohl die Untersuchung als auch die Therapie in einer spielerischen Form zu gestalten. Mit kleinen Kindern spielen wir. Beim Spielen kann man sehr gut sehen, wie sich das Kind bewegt, was es tun kann und wo das Problem liegt... Ich wähle die Übungen für Kinder nicht ausschließlich nach der Diagnose aus, sondern zum Beispiel auch danach, was das Kind zu schaffen in der Lage ist und was die Eltern meistern können. Ich suche nach verschiedenen Möglichkeiten, das zu fördern, was nötig ist, um Fortschritte zu erzielen.

Was ist Ihre Meinung zum Thema Fußausrichtungssocken? Bemerken Sie irgendwelche Veränderungen an sich selbst, wenn Sie sie tragen?

Diese Socken habe ich schon vor langer Zeit entdeckt. Ich war einfach neugierig, zu sehen, wie sie funktionieren. Für mich stellen sie eine großartige Ergänzung zur Therapie dar, nicht nur für die Zehe, sondern für die gesamten unteren Extremitäten. Ich trage sie nachts, wenn ich den Kleinen ins Bett bringe. Nach ein paar Stunden ziehe ich sieh wieder aus, weil ich darin nicht schlafen kann. Da ich mich darauf konzentriere, meine Füße zu trainieren, und ich keine nennenswerten Probleme bemerke, trage ich sie eher zur Entspannung als zur therapeutischen Wirkung. Aber als ich zum Beispiel mit meinem Sohn schwanger war, empfand ich meine Fußausrichtungssocken eine sehr angenehme Erleichterung nach einem anstrengenden Tag.

Sie empfehlen Fußausrichtungssocken. Wobei helfen diese Socken Ihrer Meinung nach am meisten?

Ich habe die besten Erfahrungen und Rückmeldungen im Zusammenhang mit Plantarfasziitis und schmerzhaften Fußsohlen. In Kombination mit Übungen und in einigen Fällen auch mit Schuheinlagen erreichten wir eine maximale Linderung. 

Was würden Sie am Ende als Vorbeugemaßnahme für gesunde Füße empfehlen?

Zunächst einmal sollte sich jeder seine Schuhe im Schuhschrank einmal etwas genauer ansehen und prüfen, ob sie überhaupt zur Form seiner Füße passen. Wir sollten unsere Füße regelmäßig abhärten, nicht nur gegen Kälte, sondern vor allem gegen diverse Reize (z. B. orthopädische Matten). Je nach Berufstätigkeit empfehle ich Sport, Entspannung, Gymnastik usw. Ansonsten rate ich zum Tragen von Fußausrichtungssocken. Und nicht zuletzt sollte auch eine regelmäßige Pediküre zu Ihrer Fußpflegeroutine gehören.

Foto: Archiv von Edita Prošková, IG: editaproskova_fyziopodolog