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Die Verkettung von Störungen des Bewegungsapparates: Die Suche nach der Ursache von Beinschmerzen

  • hinzugefügt: 12.10.2021   |   2424 gelesen / angezeigt


Physiotherapeuten und wohl auch andere Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, richten sich nach der Weisheit: „Wer die Ursache eines Schmerzes dort sucht, wo ihn der Mensch verspürt, wird sich verlieren." Das bedeutet in der Praxis, dass, wenn Ihnen beispielsweise die Fußsohle wehtut, das wirkliche Problem ganz woanders liegen kann. Während Sie sich mit der Linderung des Schmerzes an der jeweiligen Stelle befassen, ist die Chance groß, dass der Schmerz früher oder später wiederkehrt. Was also hat es nun mit der besagten Verkettung von Störungen auf sich?


Wenn Sie sich nicht nur behandeln, sondern auch heilen wollen

Ihre Komplikationen, egal ob mit den Beinen oder einem anderen Teil Ihres Bewegungsapparates, können durch eine sogenannte Verkettung entstehen. Im Grunde genommen handelt es sich jedoch um nicht um eine Verkettung im buchstäblichen Sinne, als ob das Problem bzw. der Schmerz von einem Muskel zu einem anderen Muskel übergeben würde, bis der schwächste Muskel zu schmerzen beginnt. In der englischen Literatur würden wir hier wohl eher den Begriff „patterns” antreffen, der auch als Muster übersetzt werden kann. Den Begriff „chains” (Verkettung) hingegen finden wir nur bei einigen wenigen Autoren, die sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigen, so etwa bei K. Lewit. Man kann den Begriff Verkettung also so verstehen, dass man bei einer falschen Bewegung nicht die richtigen Muskeln und Sehnen einsetzt, die man bei der jeweiligen Bewegung einsetzen sollte, wodurch man die Muskeln und Sehnen in einem anderen Bereich des Bewegungsapparates überlastet. Bei diesen kann dann eine höhere Spannung, eine Störung der Muskelfasern oder eine Entzündung und ein damit zusammenhängender Schmerz verursacht werden.

Die Befreiung von diesem Schmerz (egal ob durch Übungen, Rehabilitation, Physiotherapie oder verabreichte Medikamente) kann zwar zur ersehnten Erleichterung führen, doch kann er auch in einem Teufelskreis enden. Sie beseitigen den Schmerz zwar innerhalb weniger Tage, doch kommt dieser innerhalb kurzer Zeit mit gleicher oder erhöhter Intensität zurück, worauf Sie wieder von vorne beginnen können. Was also ist zu tun?



Haben Sie Beinschmerzen? Schauen Sie etwas höher nach 

Egal, ob Ihre Beine nach einem langen Tag schmerzen, Sie an Krämpfen leiden oder eine bestimmte Deformität, wie beispielsweise Plattfüße, bei Ihnen auftreten, suchen Sie – wir wiederholen es in fast jedem unserer Artikel – nach der Ursache oder dem Urspruch des Problems. Selbstverständlich kann der Ursprung solcher Komplikationen beispielsweise auch auf das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk oder auf genetische Gründe zurückzuführen sein. Die meisten Wege führen in diesen Fällen jedoch in die höheren Gefilde des Bewegungsapparates.

Dies bedeutet, dass, obwohl Sie Schmerzen in den Sohlen verspüren, Sie sich beispielsweise auf Ihre Gehtechnik konzentrieren sollten. Ist Ihr Stereotyp des Gehens nicht der richtige, können Hüften, Kniegelenke bzw. Knöchel in der falschen Stellung sein, was zur Überlastung des Fußbogens und in der Folge zu Plattfüßen führt. Oder vielleicht müssen Sie ja bei der Arbeit dauernd sitzen und diese Arbeit viele Stunden auch noch in der falschen Position verrichten, dann wird sich Ihre Rückenmuskulatur zwangsläufig verkürzen, sodass diese beim Gehen nicht mehr die richtige Funktion erfülle kann. Und damit wären wir dann wieder bei den Beinschmerzen angelangt. 



Wie kommt man aus diesem Teufelskreis wieder heraus?

Es mag den Anschein haben, als ob die Suche nach der Schmerzursache der sprichwörtlichen Suche  nach der Nadel im Heuhaufen gleichkäme Ja und nein. Mitunter ist es wirklich eine harte Nuss, die es hier zu knacken gilt. Sie können sich die Sache aber auch ein wenig einfacher machen. Wenn Sie wegen Ihrer Probleme beispielsweise die Hilfe eines Physiotherapeuten in Anspruch nehmen, versuchen Sie so gut wie möglich mit ihm zusammenzuarbeiten. Außerdem sollten Sie alle seine Fragen wahrheitsgetreu und ehrlich beantworten und sich bei Ihren Bewegungen natürlich verhalten, Sie sollten auch eventuelle medizinische Befunde mit nach Hause nehmen, die mit Ihrem Problem scheinbar zusammenhängen. 

Dadurch hat der erwähnte Physiotherapeut eine viel größere Chance, die tatsächliche Ursache für das Problem zu erkennen. Er wird Ihnen eventuell einen Spezialisten auf einem anderen Gebiet empfehlen, der Ihnen dabei helfen könnte, dass jeweilige gesundheitliche Problem zu beseitigen. Vergessen Sie also nicht, dass schmerzende Beine auch durch einen schlecht funktionierenden Rücken verursacht werden können, obwohl dies für Sie nicht unbedingt Sinn ergeben mag. Versuchen Sie auf Ihren Körper zu hören und sich um ihn zu kümmern. Er wird Sie mit bester Gesundheit und damit, dass er wieder richtig funktioniert, fürstlich belohnen.


Beginnen Sie beispielsweise mit der Pflege Ihrer Beine mit Fußausrichtungssocken, die Ihnen dabei helfen, die Beinmuskeln zu lockern, und nach einem langen Tag ein Gefühl der Erleichterung vermitteln. Sie funktionieren perfekt als Teil der Prävention der erwähnten Fußdeformitäten.
 

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