Das Tragen kleinerer Schuhgrößen kann viele Probleme nach sich ziehen
Jeder kennt das. Die Schuhe gefallen einem, passen aber nicht perfekt. Man sagt sich: Na, die werde ich schon einlaufen, und dann passen sie wie angegossen. Das ist keine gute Idee. Durch längeres Tragen von Schuhen, die kleiner oder enger als Ihre Füße sind, können Sie sich echte Probleme einhandeln. Warum?
Der Fuß braucht einfach Platz
Obwohl es auf den ersten Blick seltsam klingen mag, funktioniert der Fuß beim Gehen ähnlich wie die Hand beim Greifen. Wenn Sie nach etwas greifen wollen, öffnen Sie zuerst die Hand und strecken die Finger aus. Ebenso arbeitet der Fuß beim Gehen – Sie haben zudem die Tendenz, die Zehen zu strecken. Wenn der Schuh zum Beispiel um eine halbe oder sogar um eine ganze Nummer zu klein ist, kann der Fuß diese natürliche Bewegung nicht ausführen – und das ist schlecht. Noch dazu ist auch die Fußstellung in zu kleinen Schuhen beim Stehen nicht natürlich, und beim Gehen schon gar nicht. Dadurch werden nicht nur die Muskeln geschwächt, vielmehr werden auch die Bänder, Sehnen und Gelenke in Mitleidenschaft gezogen – und da sprechen wir nur von den Füßen. In der Folge leidet der ganze Körper. Der Fuß benötigt einfach Platz.
Das Problem ist nicht nur die Länge des Schuhs
Bei der Auswahl der Schuhe sollten Sie nicht nur auf die Größe gemäß den EU-Schuhgrößentabellen von EU oder UK, sondern auch auf Ihr eigenes Gefühl achten. Jeder Fuß ist anders. Die einen haben einen hohen Spann, die anderen wiederum breitere Fußsohlen usw.. Daher kann man nicht einfach sagen, dass Ihnen, wenn Sie die EU-Schuhgröße 41 haben, jeder Schuh mit der Schuhgröße 41 passt. Auf der anderen Seite kann die Schuhgröße unterschiedlicher Hersteller in vielen Fällen auch verschieden sein.
Wie erkenne ich, dass der Schuh passt? Probieren Sie idealerweise beide Schuhe aus, und wenn möglich in den Nachmittagsstunden. Die Füße sind am Nachmittag stärker geschwollen als am Morgen, daher können Schuhe am Abend drücken, obwohl Sie am Morgen noch gepasst hatten. Wenn Sie Schuhe anprobieren, sollten Sie ein wenig herumgehen. Wenn Sie etwas Unangenehmes spüren, oder der Schuh drückt, legen Sie ihn wieder zurück ins Regal. Sie werden sich so viel Ärger ersparen.
Mögliche Folgen von zu kleinen Schuhe
Wenn Sie die Füße trotzdem in die Schuhe zwängen, können Sie sich dadurch große Probleme bescheren. Enge und unbequeme Schuhe nämlich sind die häufigste Ursache für Fußdeformationen und sonstiger Erkrankungen, die auf den ganzen Körper ausstrahlen können – angefangen bei der Schwächung der Fußmuskeln und Krämpfen, über Senkfüße, Fehlstellungen der großen Zehe, Hammerzehen, Hohlfüße, bis hin zu Fersenspornen und sonstigen Komplikationen.
Achtengeben sollten Sie auch bei Kinderschuhen, wenn Sie also Kinder haben. Kinderfüße entwickeln sich und wachsen sehr schnell. Daher sollten Sie auf die Entwicklung des Kindes achten, dass es Schuhe, die womöglich drücken, nicht zu lange trägt. Nicht immer beschweren sich Kinder über drückende Schuhe. Daher sollten Sie lieber regelmäßig kontrollieren, ob die Schuhe richtig passen.
Was tun, wenn das Tragen von engen Schuhen unumgänglich ist
Wenn Sie jedoch das Tragen von engen Schuhen, aus welchen Gründen auch immer, nicht vermeiden können, sollten Sie diesen Umstand ausreichend kompensieren. In erster Linie sollten Sie das Tragen von engen Schuhen auf ein Minimum reduzieren und die Schuhe, wann immer dies möglich ist, Schuhe ausziehen. Außerdem sollten Sie Ihren Füßen ausreichende Regeneration gönnen, also Ruhe, Beine hoch lagern, Massagen und regelmäßige natürliche Bewegung (Spaziergänge, barfuß über unebene Oberflächen u.Ä.). Wichtig ist es, die Füße ausreichend zu durchbluten. Dabei sollten die erwähnten Massagen oder das Tragen von Fußausrichtungssocken helfen, die als perfekte Prävention von Deformationen dienen und Ihre Füße gesund erhalten.
Und sollte es dann doch zu den oben beschriebenen Komplikationen kommen, warten Sie nicht, bis diese sich verschlimmern – oder von selbst verschwinden. Versuchen Sie sie frühzeitig zu behandeln. So können Sie die Ursache beseitigen, bevor Sie – im schlimmsten Falle – auf dem Operationstisch landen.