Der Unterschied zwischen Quer- und Längsgewölbe und Tipps zur Unterstützung ihrer Funktionen
Der Fuß ist ein ziemlich komplizierter Mechanismus. Kein Wunder, muss er doch das Gewicht unseres gesamten Körpers tragen. Das Fußgewölbe sorgt für die Stabilität der Fußsohle und schützt den gesamten Körper vor Erschütterungen. Man unterscheidet dabei zwischen Quer- und das Längsgewölbe. Was genau sind die Unterschiede, und wie kann man verhindern, dass das Gewölbe nicht absinkt und die damit zusammenhängenden Deformitäten nicht eintreten?
Gewölbe ist nicht gleich Gewölbe
Der menschliche Fuß hat zwei Grundfunktionen:
- eine Stützfunktion
- eine Fortbewegungsfunktion
Das Wort „Stützfunktion“ will sagen, dass die Füße das Gewicht des ganzen Körpers tragen. Die Fortbewegungsfunktion ist, wie der Name schon andeutet, für die Bewegung des Körpers verantwortlich. Damit der Fuß beide Hauptfunktionen erfüllen kann, muss er ausreichend stabil sein. Für die Stabilität des Fußes sorgen drei Hauptstützpunkte. Der Erste befindet sich an der Stelle des Höckers des Fersenbeins, und die beiden anderen sind bei den Köpfen am Rand des Mittelfußes (große und kleine Zehe). Zwischen diesen Stützpunkten befindet Sie das Quer- und das Längsgewölbe, deren System durch das weiche Gewebe der Fußsohle, die Nerven und Gelenke geschützt wird und seinerseits die gesamte Flexibilität der Fußsohle unterstützt. Das Quergewölbe ist im Bereich der Köpfe des Mittelfußes oder im Vorfuß situiert, wo es den ersten und den fünften Kopf verbindet. Das Längsgewölbe kopiert die Wölbung der Fußsohle vom Mittelfuß bis zum Fersenbein.
Das Fußgewölbe dämpft die Erschütterungen beim Gehen und Laufen, wodurch zum Beispiel die Wirbelsäule vor Erschütterungen geschützt wird. Die Entwicklung des Fußgewölbes ist bis zum sechsten Lebensalter mehr oder weniger abgeschlossen. Wenn die Muskeln und Bänder, die das Fußgewölbe in der richtigen Position halten bis dahin nicht ausreichend entwickelt sind, kann das Kind bereits in diesem Alter an Plattfüßen leiden.
Wie erkennt man ein eingesunkenes Fußgewölbe?
Ein eingefallenes oder eingesunkenes Fußgewölbe ist das Ergebnis geschwächter Muskeln und lockerer Bänder in der Fußsohle. Die Deformität eines eingebrochenen Fußgewölbes nennt sich Plattfuß. Im Zusammenhang mit einem eingesunkenen Fußgewölbe können auch Metatarsalgien oder das Morton Neurom auftreten, das den Vorfuß betrifft. Ein eingebrochenes Fußgewölbe kann zu Deformitäten der Fußsohlen und Zehen führen, beispielsweise zu Hammerzehen, Fehlstellungen der großen Zehe oder Fersensporn.
Ursache für ein eingebrochenes Fußgewölbe ist vor allem eine Überbelastung infolge zu großer Anstrengung durch langes Stehen, Gehen oder Laufen, darüber hinaus kann es auch die Folge von Übergewicht oder langfristigem Tragen von falschen Schuhen sein. Eine große Rolle spielen hier Vererbung, Hypermobilität (lockere Muskeln und Bänder) oder eine schwache Stimulation der Fußsohlen (Barfußgehen auf ebenen Böden, zum Beispiel zu Hause u.dgl.).
Eine Störung der Statik des Fußgewölbes erkennt man daran, dass nach oder bei anstrengenden Tätigkeiten – in späteren Stadien auch im Ruhezustand – unangenehme Schmerzen auftreten. Die Schmerzen können mit Schwellungen oder Krämpfen bzw. mit einem Kribbeln in den Zehen einhergehen. Die zuverlässigste Diagnose erfolgt zumeist mit einem Podoskop, das Ihre Fußabdrücke analysiert. Man kann dies auch als Laie am eigenen Fußabdruck im Sand oder an einem nassen Fußabdruck erkennen. Wenn der Abdruck die gesamte Silhouette der Fußsohle kopiert, haben Sie höchstwahrscheinlich Plattfüße. Den Abdruck eines gesunden Fußes erkennen Sie, wenn Sie die Zehenballen, den Vorfuß, die äußeren Teile der Sohle und die Ferse erkennen.
Unterstützung der richtigen Funktion des Fußgewölbes
Wir haben gleich mehrere Tipps für Sie, wie Sie die richtige Funktion des Fußgewölbes unterstützen können. Alles in allem sind ausreichende Dehnungsübungen und Durchblutung sowie Aktivitäten und Ruhephasen sehr wichtig. Die meisten der hier angeführten Tätigkeiten, die Sie auch zu Hause praktizieren können, werden im positiven Sinne des Wortes einen starken Einfluss auf Ihre Fußsohlen haben.
Kreative Fußübungen
Wenn Sie spielerisch veranlagt sind und die Sache erst mal lieber zu Hause angehen wollen, können Sie die richtige Funktion des Fußgewölbes mit einigen einfachen Übungen unterstützen. Ziehen Sie Hausschuhe und Socken aus, und los geht’s! Versuchen Sie, diverse Gegenstände mit den Zehen aufzuheben, zum Beispiel ein Handtuch, Buntstifte, Spielzeug, kleine Bälle und sonstige Gegenstände. Danach können Sie versuchen, Papier oder Zeitungen mit den Füßen zu zerreißen. Wahrscheinlich weniger interessant, aber sehr wirksam, ist es, auf einen Ball zu treten, man beginnt mit einem weichen und steigert das Ganze dann bis zu einem härteren Ball, oder man drückt die Fußsohlen beim Sitzen durch.
Instabile Flächen
Eine weitere zuverlässige Methode zur Stärkung der Fußsohlen ist die Verwendung von instabilen Flächen. Egal, ob barfuß auf unebenen Böden, wie Sand, Steinen, Gras, oder ob Übungen auf unterschiedlichen Unterlagen zum Balancieren oder Akupressurmatten. Sie können eventuell verschiedene Arten des Barfußgehens ausprobieren – an der Innenseite der Fußsohle oder auf Zehenspitzen. Achten Sie jedoch darauf, die Fußsohlen nicht zu stark zu belasten.
Hochwertige Regeneration
Die Basis gesunder Füße sind hochwertige Ruhephasen und Regeneration. Dabei können Sie das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Die einfachste Methode, den Füßen Gelegenheit zu geben sich auszuruhen, besteht darin, diese hochzulegen. Das funktioniert auch als Vorbeugung von Schwellungen nach einem langen schweren Arbeitstag. Unter Regeneration verstehen wir beispielsweise auch eine Massage der Fußsohlen, die Sie selbst vornehmen können. Für ausreichende Durchblutung, Dehnung und Lockerung sorgen auch regelmäßig getragene Fußausrichtungssocken. Dabei können Sie übrigens ohne Weiteres auch fernsehen, lesen oder sogar schlafen. Wobei Ihnen Fußausrichtungssocken eine große Hilfe sein können, erfahren Sie in unserem Bereich Über Socken. Zu einer besseren Durchblutung verhelfen auch abwechselnd kalte und warme Fußduschen, idealerweise sollten Sie die oben angeführten Tipps auf unterschiedlichste Weise miteinander kombinieren. So erweisen Sie Ihren Füßen einen großen Dienst.
Sollten Sie an Behandlungsmöglichkeiten von Problemen aufgrund eines eingebrochenen Fußgewölbes interessiert sein, lesen Sie bitte unseren Artikel Behandlungsmöglichkeiten bei eingebrochenem Fußgewölbe.