Warum kann ein Ballenzeh seine solche Plage sein? Behandlung, Symptome und häufigste Ursachen
Der Hallux valgus, auch als Ballenzeh bekannt, ist eine der häufigsten Fußdeformitäten, die im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auftreten. Obwohl das Hauptmerkmal dieser Deformität die Fehlstellung der Großzehe zu den anderen Zehen ist, handelt es sich um einen komplexeren Fußdefekt. Was hier neben der „krummen Großzehe“ außerdem vorfinden, sind eine Drehung, eine Deviation des Mittelfußknochens, eine Störung der Muskeln und Sehnen des Fußes, oft ein Absinken des Quer- und Längsgewölbes des Fußes und anderes mehr.
In fortgeschrittenen Stadien der Ballenzehen wird eine typische Exostose diagnostiziert, also ein für den Laien vergrößertes und deutlich herausstehendes Gelenk der Großzehe, das oft sehr schmerzhaft ist und beim Tragen von Schuhen hinderlich ist. Diese Exostose geht mit Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen im Weichteilgewebe einher.
Wie diese Verformung entsteht
Hier spielen mehrere Faktoren zusammen, es gibt nicht nur eine Ursache. Angeborene Faktoren wie die Länge des ersten Mittelfußknochens, Hypermobilität oder eine Bandinsuffizienz sind an der Entwicklung des Hallux valgus beteiligt. Weitere Einflüsse, die sich im Laufe des Lebens auf unsere Füße auswirken, sind vor allem lange statische Belastungen, schlechte Schritt- und Trittstereotypen und der wohl bekannteste Faktor überhaupt, das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk.
Warum stellt ein Ballenzeh eigentlich ein Problem dar? Ästhetik und Schmerz sind wahrscheinlich die ersten Dinge, die einem da in den Sinn kommen. Aber hier geht es nicht nur um einen kosmetischen Effekt oder die Tatsache, dass der Fuß nicht in den Schuh passt. Das Problem liegt in der eingeschränkten Funktion der Großzehe und folglich des gesamten Fußes. Die Großzehe kann weder richtig in die Rückstoßfunktion einbezogen werden, noch kann sie uns in der Gleichgewichtsfunktion stabilisieren. Dies wirkt sich auf das gesamte Bein aus, der Tritt und der Rückprall sind für den Körper nicht ökonomisch. Daher wird das Problem auf höhere Stufen wie Knie, Hüfte und Wirbelsäule übertragen.
Ballenzehen und ihre Behandlung
Die Frage bleibt: „Was ist hier zu tun?“ Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Entweder eine konservative Form der Behandlung, oder die Deformität des Fußes ist so ausgeprägt, dass hier ohne Operation nichts mehr zu machen ist. Im ersten Fall ist es wichtig, alle Faktoren zu beseitigen, die den Zustand verschlimmern, wie z. B. enge Schuhe, eine schlechte Form der Schuhspitze, langes Stehen usw. Dann kann man sich intensiv auf die Physiotherapie konzentrieren, insbesondere auf aktive Fußübungen. Wenn Sie einen Ballenzeh loswerden wollen, kommen Sie an spezifischen Bewegungsübungen nicht vorbei. Der Fuß muss seine Funktion zurückerhalten. Konzentrieren Sie sich dazu auf das Quer- und Längsgewölbe des Fußes, trainieren Sie das korrekte Abrollen des Fußes, einschließlich der Rückstoßfunktion der Großzehe, und insbesondere das aktive Wegziehen der Großzehe von den übrigen Zehen. Die Auswirkungen sind oft am gesamten Bewegungsapparat spürbar, sodass es sinnvoll ist, sich auf die anderen Körperteile zu konzentrieren, auf die die Probleme durch eine sogenannte Verkettung übertragen wurden.
Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten zur Unterstützung aktiver Fußübungen, z. B. funktionelle Orthesen, Kinesiotape, eventuell passive Korrektoren, Hydrotherapie, Weichteil-Entspannung usw. Eines der Hilfsmittel zur Unterstützung der Ballenzehbehandlung stellen Fußausrichtungssocken dar. Diese sorgen für eine starke Durchblutung des Fußes und bewirken damit eine Entspannung der Strukturen, die einer ständigen Belastung ausgesetzt sind. Außerdem verbessern sie die Zehenstellung, verringern die Reibung und lindern die Schmerzen. Das Risiko einer Operation wird deutlich verringert durch die richtige Fußgymnastik und durch das regelmäßige Tragen von Fußausrichtungssocken.
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